Erste Station: Thailand Khao Lak
Womit beginnen wir unsere Weltreise - mit einer alten Liebe! Denn nach Thailand hat vor 13 Jahren unsere erste gemeinsame Reise geführt, mit der ich Claus für das ihm bis dahin unbekannte Asien begeistert habe. In der Folge haben wir das Land drei Mal besucht, das letzte Mal vor 9 Jahren auf unserer Hochzeitsreise- immer im November, wenn es in Deutschland so richtig trüb und meist auch nass- kalt wird. Dann wird hier das Lichterfest gefeiert, bei dem Gemüse kunstvoll geschnitzt wird, ganze Teams um den Preis des schönsten Kunstwerks wetteifern und tausende brennende Ballons in den Nachthimmel steigen....
Da Ihr sicher noch nicht alle in Thailand wart, vielleicht ein paar Worte zum "Land der Freien" wie es übersetzt heißt - denn tatsächlich wurde es nie kolonialisiert. Sollten wir mit unseren Bildern Reiselust entfachen, gleich noch die Infos zum Klima und damit Reisezeiten. Das tropisch-heiße Klima Thailands wird grob in drei Perioden unterteilt:
März- Juni heiß und trocken
Juli- Oktober heiß und regnerisch (Monsunzeit)
November- Februar warm und trocken
Wobei warm hier so ca. 32 Grad (gefühlt deutlich mehr) und Luftfeuchte ca. 60 % bedeutet. Das muss man mögen, dann ist das hier das Paradies zu dieser Jahreszeit!
Etwa 95 % der Bevölkerung sind Buddhisten. Seit 1932 ist die Staatsform der konstitutionellen Monarchie. Die Königsfamilie wird von allen Thai's egal ob arm oder reich heiß verehrt. Wer sehr schnell im Gefängnis landen möchte muss sich nur ab leicht abfällig über die Monarchie, oder Mitglieder der Königsfamilie äußern- 15 Jahre Haft sind dann gleich erreicht. Ansonsten lebt Thailand von Landwirtschaftsprodukten und dem schon lange boomenden Tourismus. Daran hat auch der verheerende Tsunami vor 14? Jahren und die steigende Kriminalität in den Touristenhochburgen nichts geändert. Trotzdem ist es ein relativ sicheres und sehr freundliches Land- in keinem anderen Land haben wir Menschen getroffen, die auf so unterschiedliche Art lächeln können. Das gehört tatsächlich zum gutenTon. Wer laut wird, schreit oder auf andere Art und Weise die Fassung verliert, verliert damit "sein Gesicht". Wir haben vor Jahren eine vom Vorgesetzten getadelte Frau gesehen und wissen seither, dass es auch ein "Wutlächeln" gibt. Tatsächlich kann man das berühmte Thai-Lächeln in sehr vielen Facetten beobachten, es ist eine interessante, wirklich zu Mitteleuropa sehr unterschiedliche Kultur.
Und nun fragt Ihr Euch sicher, wie wir es uns so den ganzen Tag gut gehen lassen :-)?... wir haben die ersten drei Tage mit lange schlafen, den berühmten Thaimassagen, Strandspaziergängen, Cocktails am Strand, Sonnenuntergänge bewundern, thailändische Küche genießen, Baden im Meer etc. verbracht. Nach einem extermen Klimawechsel, einer längeren Anreise, 6 Stunden Zeitverschiebung, sicher eine gute Idee um gesund in die Weltreise zu starten. Jetzt werden wir, ausgeschlafen und relaxt, langsam unternehmungslustig. Allerdings aber bis Samstag, wenn wir aufs Schiff gehen, noch ruhig angehen.
Sollten wir doch noch etwas tatsächlich Spannendes unternehmen, hört Ihr natürlich schon vorher von uns- wenn nicht, geben wir einfach der bekannterweise brutal harten Sportart es Extremrelaxens hin "lach"!
Das Longtailboot ist eine geniale Erfindung, die perfekt zu Thailand passt. Ein 14 – 18 Meter langes Holzboot wird mit einem gebrauchten PKW oder LKW-Motor am Heck außerhalb der Wasserlinie bestückt. Direkt von der Motorwelle weg verläuft eine bis zu 6 Meter lange Propellerwelle zur Schiffsschraube. Die Konstruktion ist sehr einfach, preiswert und wartungsfreundlich. Der Motor läuft ohne Verkleidung, ein Getriebe ist nicht notwendig. Motor und Propellerwelle können beliebig geschwenkt werden. Auf diese Weise können auch sehr flache Gewässer, z.B. im Uferbereich oder im Dschungel befahren werden. Die Schubvektorsteuerung ermöglicht in jedem Gewässer und bei jeder Geschwindigkeit eine optimale Kraftübertragung von der Schraube auf das Wasser. Ein Ruderblatt ist nicht notwendig, da der Motor mit Propellerwelle um 180 Grad geschwenkt werden kann.
Longtailboote sind typisch für Südostasien, werden zum Fischen, zum Transport von Waren und Touristen, aber auch zu sportlichen Rennen genutzt. Der Bug wird mit bunten Girlanden geschmückt, um die Geister günstig zu stimmen. Leider sind die Boote nicht besonders umweltfreundlich, zumal in Anbetracht des typisch laut knatternden Motors. Eine Verkleidung gibt es nicht. Aber der Umweltgedanke hat sich hier noch nicht durchgesetzt und es würde auch ein „Wahrzeichen“ fehlen. Auch aus anderen Gründen sind diese wunderschön anzuschauenden Boote vom Aussterben bedroht: 1989 wurde die Abholzung von Naturwäldern verboten. Das vom Ausland zu importierende Holz führte in der Folge zu einem massiven Anstieg des Holzpreises. Während der Rumpf eines Longtailboots zuvor umgerechnet 80 Euro kostete, liegt der Preis jetzt bei 5000 Euro und ist für den einfachen Fischer kaum noch erschwinglich.