top of page

Star Clipper- nördliche Route Süd- Ost Asien


Rückblick: Vor mehr als 12 Jahren hatten wir herrliche Tage auf dem Schiff auf der südlichen Route verbracht, täglich kleine Inseln angesteuert, das fast schon familiäre Bordleben genossen. Einziger kleiner Schönheitsfehler- es wurde nur an einem einzigen Tag richtig gesegelt, sonst wurde für den abendlich/nächtlichen Wechsel der Schiffsmotor gewählt. Der Tag an dem wir dieses herrliche Segelschiff voll unter Segeln im Wind von einem Boot aus sehen durften, war dann Gäsehautfeeling pur. Da wurden viele Nasen geputzt, mehr oder weniger heimlich Tränen aus den Augenwinkeln gewischt. Das war ein Bild, das auch mit den Jahren nicht verblasst- so stehen mir auch jetzt wieder Tränen in den Augenwinkeln ;-)! Als wir dann sieben wunderschöne Tage später von Bord gingen war klar: Das machen wir wieder!
 

2020- jetzt also die nördliche Route. Alles kam uns sofort vertraut vor, wir hatten sogar die gleiche kleine Kajüte 102 ganz unten im Commodoredeck. Und dann die Überraschung: Bereits das Absegeln von Phuket passierte mit Segeln (na gut, auch zusätzlich Motor), aber das Feeling war sofort toll. Ebenso am zweiten Tag, als ein Frauenteam gemeinsam eins der drei Großsegel nach oben zog. Natürlich habe ich mitgemacht und danach die Matrosen, die diesen harten Job verrichten, bewundert. Abends werden die Segel farblich angestrahlt- sicher nicht jedermanns Geschmack, aber auch irgendwie beeindruckend.

Besonders schön hier- Jeder kann fast überall hingehen, teilweise mitmachen und außer bei schwierigen Manövern stört man nie, gibt es keine Absperrungen. Auch der Kapitän ist sehr freundlich und wenn er gerade nicht so viel zu tun, jederzeit ansprechbar. Ja und nach 2 Tagen kennt man sich auf dem Schiff, es geht tatsächlich wieder recht angenehm persönlich- familiär zu.

Tag 1 und 2: Die ersten beiden angesteuerten Inseln Ko Surin und Ko Similan, wurden als wir dort vor Anker lagen, von einer chinesischen Invasion förmlich überschwemmt. Ein Szenario, dass wir uns nach der Inseleinsamheit von vor 12 Jahren nie hätten vorstellen können. Gedränge, wie wohl sonst nur an den dafür bekannten Stränden auf Mallorca. Wie uns der Kapitän erzählte gibt es eine Reisesendung im chinesischen Fernsehen, die immer wieder Bilder von diesen wunderschönen Inseln ausstrahlt. Und so kommen sie in Schaaren, fotografieren sich in allen möglichen Stellungen, Posten die Bilder und sind schon wieder weg. Sofort kommen die nächsten Schiffe und spucken neue Fotohungrige in Schaaren aus. Es ist wohl am wichtigsten die Bilder ganz schnell nach Hause zu schicken, der Rest scheint nicht so spannend zu sein. Auch mit dem Getümmel haben sie kein Probelm, offenbar ist man das aus China nicht anders gewohnt. Nein, die Menschen waren weder unfreundlich, noch anderweitig unangenehm- es war die schiere Masse, die uns erschlagen hat. Es war, sagen wir einfach sehr ungewohnt zu beobachten...

Trotzdem haben wir einen schönen Schnorchelausflug (siehe Film) gemacht, und können die vielen schönen Angebote an Bord nutzen. Die Tagespläne, die jeden Abend neu in der Kajüte zu finden sind, stellt Claus gleich passend unter dem Reiter "Star Clipper- Tagespläne" ein. Zum Beispiel gibt es jeden Tag 17.00 Uhr einen interessanten Vortrag an Deck- heute über die Historie der Clipperschiffe. Heute dann auch die Möglichkeit für eine kleine Mutprobe- wir sind beide durch Gurte gesichert bis zum ersten Mastkorb an den Strickleitern nach oben geklettert. Das fühlt sich toll an, obwohl ich zugeben muss, dass ich auf halber Strecke nach oben auf umgekehrt wäre. Aber mit gut zureden und nur nach oben schauen war ich dann doch sehr stolz es geschafft zu haben. Claus hat das viel cooler genommen, ist eben ein Mann ;-).

DSC00384_2.jpg
20200117_102853.jpg
20200117_112413.jpg
DSC00435_2.jpg
DSC00391_2.jpg
DSC00342_2.jpg
DSC00288_2.jpg
DSC00154_2.jpg

Tag 3 - Ko Rok Nok zusammen mit seiner Schwesterninsel Ko Rok Nai sind kleine tropische unbewohnte Inseln. Hier hatten wir den ganzen Tag Zeit für Wassersportaktivitäten. So haben wir zum ersten Mal Stand Up Paddeln probiert, was auf den zur Verfügung stehenden relativ breiten Brettern nicht schwierig war, und uns schon nach kurzer Zeit viel Spaß gemacht hat. Das Schiff stellt auf den Inseln auch immer zwei kleine Segelboote (Laser) zur Verfügung, und hat ein wahres Auge darauf, dass die Gäste auch gut wieder zurück an Land kommen. Die Strände haben dann auch alle Sehnsuchtsklischees erfüllt: Weißer Sand wie Puderzucker, kristallklares Wasser mit geschätzer Sicht 25 m und jede Menge bunte Fische! Wir waren auch mit dem Kajak unterwegs, und haben von dort aus Fische am Riff beobachten könnten- das ist wirklich selten! So ein relaxter Tag mit Wassersport, Schwimmen, Schnorcheln vergeht wie im Flug. Am späten Nachmittag bringen die halbstündig verkehrenden Tenderboote alle Gäste zurück zum Schiff, wo zu Musik an der Tropicalbar bereits ein kleines Snackbuffet wartet. Hungern muss hier niemand, auf die Figur aufpassen dagegen ;-(. Täglich wird für 5 Euro auch ein leckerer andere Cocktail des Tages angeboten. Ja und dann heißt es auch schon Segel setzten und Absegeln zur nächsten Insel. Obwohl wir uns langsam daran gewöhnt haben sollten, ist Anker lichten, Segel setzen und Fahrt aufnehmen zum Sonnenuntergang immer noch eine sehr emotionaler Moment. Dazu läuft dann die Musik von Conquest of Paradise von Vangelis- Gänsehautfeeling, und so manche heimliche Träne wird da sicher auch "verdrückt". Auf einer Liege nach Oben in die Segel schauen, die Matrosen mit geübten Griffen an den Segeln beobachten- irgendwie bekommen wir davon nicht genug.

DSC00203_2.jpg
DSC00421_2.jpg
DSC00424_2.jpg

Tag 4- Lankawi Malaysia

Heute hieß es früh aufstehen, denn wir haben einen Dschungeltrail und anschließend eine  Kakakfahrt in den Mangrovensümpfen gebucht. Leider stellt sich der Trail zu unserer großen Enttäuschung als "Besichtigung

" eines Strandresorts mit anschließender kleiner Wanderung im Umfeld heraus. Das kennen wir von anderen Unternehmungen ganz anders, und sind wie alle anderen Teilnehmer sehr enttäuscht. Den Tag rettet dann die Kajaktour in den Mangroven. Wir sind mit einer sehr kompetenten regionalen Führerin und 5 weiteren Kajaks durch kleine verschiedene gelungene Wasserläufe  unterwegs. Die Geräusche der Tiere, die ganze Stimmung, sacht mit dem Kajak paddeln und die Natur genießen- einfach herrlich. Und dann einer der magischen Momente auf die man nur hoffen kann- wir können lange und völlig ungestört die dort vorkommenden braunen Seeadler beim Segeln, Jagen, auf Bäumen beobachten. Der einzige Jammer: Wir haben im Kajak aus Sicherheitsgründen nur die wasserdichte Actionkamera dabei. Damit lassen sich natürlich die Adler weder fotografieren, noch filmen. Na gut, dann speichern wir diese schönen Bilder einfach tief im Herzen. Wir sind immer nur glücklich, so etwas noch erleben zu dürfen. Zurück an  Bord sind wir rechtschaffend müde, schließlich passiert das alles bei tropischen Temperaturen. Bei einem Cocktail von schönen Gesprächen  mit anderen Reisenden geht der Tag langsam zu Ende.

DSC00254_2.jpg
DSC00257_2.jpg
DSC00263_2.jpg

Tag 5 Ko Kradan - Thailand

Auch heute wieder Kayak, Schnorcheln, stand-up Paddeln, ein relaxter Tag am Strand. Kommt man mit den Tenderbooten die halbstündig verkehren am späten Nachmittag zurück aufs Schiff gibt es Snacks an der Cocktailbar, den Cocktail des Tages, Livemusik und später Ablegen unter Segeln. Nach dem Dinner dann Unterhaltung, Vorträge und Livemusik zum Tanzen. Wer uns kennt weiß, wir haben die Tanzschuhe dabei. Der philippinische Alleinunterhalter hat dann auch viele Wunschtitel von uns gespielt, und bald waren wir als Tänzer von Sasa, Bachata, Cha-Cha-Cha etc. bekannt. Aber es ist schon eine Sache für sich auf einem durch den Wellengang schrägen und schwankenden Schiff zu tanzen. Da läuft nicht jeder Schritt, jede Drehung nach Plan. Egal, der Spaß zählt und tanzen und dem Sternenhimmel auf dem Deck eines Windjammers hat man auch nicht alle Tage "Schmunzel".

DSC00408_2.jpg

Tag 6 Koo Hong - Thailand

Heute ein besonders Highlight, dass wir schon vor 12 Jahren erleben durften. Es wurden Plätze auf den Schnellbooten verlost, und ab ging es um das Schiff unter Segeln von allen Seiten zu bewundern. Es ist Erhebend und einfach nur schön diese wunderschöne Schiff unter vollen Segeln zu sehen. Da geht Dir das Herz auf! Interessant auch zu sehen, wo und wie hier die Vogelnester kulinarische Spezialität geerntet werden. 1 KG kostet hier ca. 2000 Euro in in China ein Mehrfaches. Eigentlich besteht es ja nur auch Vogelkoot, Speichel und Kalk, aber über Geschmack soll man  nicht streiten. Den Menschen hier kommt es auch sehr komisch vor, dass wir Käse essen. Die Vogelnester befinden sich im Inneren (Höhlen) der Felseninseln im Meer. Die Thais klettern in der Erntesaison an Seilen, Bambusstäben und ähnlichen wackeligen Vorrichtungen hinein und ernten 2 Monate lang unter der Bewachung von Maschinengewehren die Nester. Dabei verdienen die Arbeiter bei dieser gefährlichen Arbeit in zwei Monaten mehr, als ein Fischer im ganzen Jahr.

20200117_104857_2.jpg
20200117_104645_2.jpg
DSC00278_2.jpg
20200116_185040_2.jpg
DSC00046_2.jpg
DSC00232_2.jpg
DSC00184_2.jpg
DSC00201_2.jpg

Tag 7 Ausschiffung im Hafen von Pantong

  • Schon früh wird das Hauptgepäck an Land in das Ausschiffungshotel gebracht. Wir nehmen beim Frühstück Abschied von liebgewonnenen Menachen, besonders von Biggi, Philipp, Maria und Jörg. Die Zeit mit Ihnen gemeinsam, die vielen guten Gespräch, der Austausch über Reisen, Ziele und vieles mehr war ein wunderbares Geschenk, dem dem wir nicht gerechnet hatten. Und so hoffen wir jetzt auf ein Wiedersehen... Mit dem an Land schnell gefunden regionalen Taxi haben wir bald einen passablen Preis ausgehandelt. Viele Mitreisende haben uns beneidet, dass wir weiterreisen. Irgendwie hat sich das wie der Blitz herumgesprochen. So ein Schiff hat seine ganz eigene stille Post 🤔🤣. Und so gab es ganz viele herzliche Wünsche für unsere weitere Reise. Wir haben gestaunt, wie viele Mitreisende schon in Neuseeland waren, meist um die vier Wochen. Eindeutiges Resümee- viel zu kurz für das Land. So sind wir jetzt sehr froh, ab Montag fast 8 Wochen Zeit zu haben.

 

TIPP für Interessierte: Bereits 2018 gebucht bekamen wir 20% Frühbucherrabatt + 5% Wiederholerrabatt. Das Schiff war aber auch nicht ganz ausgebucht. So können wir uns gut vorstellen, dass es für zeitliche flexibe Reisende auch tolle Last-Minute Angebote gibt. Ob ich das dann mit einem günstigen Flugpreis (wir hatten sobald die Angebote im Netz waren den sehr preisgünstigen Abflug 01.01. gewählt), können wir nicht sagen. Es kann problemlos eine sehr günstige Kabine sein, die nutzt man nämlich sowieso nur zu den wenigen Stunden an denen man schläft! Überhaupt beraten wir Euch gern, falls Ihr eine Reise auf diesem wunderschönen Schiff plant...😊!

DSC00284_2.jpg
DSC00235_2.jpg
DSC00053_2.jpg
bottom of page