Cape Reinga - der äußerste Norden
In bester Stimmung beschließen wir, gleich noch die rund 250 km weiter bis zu unserem nächsten Ziel, dem Cape Reinga, zu fahren. Die letzte Campsite vor dem Kap ist eine DOC-Campsite und liegt direkt am Meer. Zwar müssen wir wieder einmal über eine Gravel Road in Serpentinen nach unten, aber die 3 km sind kein Problem. Der Platz liegt dann wirklich direkt am Strand, und ist auch nicht überlaufen. Er kostet die üblichen 15 NZD pro Person, liegt sehr schön und hat an Komfort lediglich ein Toilettenhäuschen und Abfallsammelbehälter.
Schnell sind die Badesachen angezogen, und wir genießen das Meer. Zwar ist Schwimmen durch Ebbe und hohe Wellen nicht möglich, aber wir genießen die Wellen. Die Temperaturen sind hier am Meer im Gegensatz zu den drückenden Werten im Inland bei moderaten 23 Grad. So können wir wieder einmal mit dem in Hintergrund rauschenden Meer herrlich schlafen.
05.03. Cape Reinga -
ein stimmungsvoller Platz für die Seele(n)
Am Morgen frühstücken wir gutgelaunt in der Sonne am Stand. Plötzlich kitzelt eine vermeintliche Fliege an meinem Bein, und ich will sie mit einer Handbewegung verscheuchen. Der dann folgende schmerzhafte Stich macht sofort klar, dass war eine von den zahlreichen Wespen. Minuten später schwillt die ganze Wade rot an, ich versuche es zu ignorieren und wir fahren los. Schon nach 20 Minuten erreichen wir das Cape. Der Ausblick schon vor dem Parkplatz ist überwältigend. Noch haben die Busse das Cape nicht erreicht, und so ist der Parkplatz kaum besucht.
Nach fast 7 Wochen sind wir vom Süden der Südinsel bis zur nördlichsten Spitze des Lands gefahren. Weiter geht es nicht in Neuseeland. Die Maori nennen das Cap Te Rerenga Wairua, was übersetzt "Platz an dem der Geist in die Unterwelt eintaucht" bedeutet. In ihrer Mythologie ist hier ein heiliger Ort, von dem aus die Seelen der Verstorbenen auf ihre letzte Reise in das legendäre Hawaiki gehen. In diesem mystischen Land sehen einige polynesische Kulturen ihren Ursprung und ihre Herkunft, in Maori- Erzählungen ist es die Bezeichnung für die Unterwelt.
Über kleine Pfade kann man verschiedene Wanderungen unternehmen. Wir entscheiden uns für den Weg über die Klippen zum Stand, lassen den malerischen Leuchtturm rechts liegen. Immer wieder halten wir inne, bleiben lange hoch über dem Meer auf den Klippen sitzen. Von diesem Schauspiel, dem Licht, den Farben der Ozeane, dem Rauschen der Wellen, können wir nicht genug bekommen.
Nach einer knappen Stunde am einsamen Stand angekommen, gehen wir trotz hoher Wellen und Strömung soweit es das Sicherheitsgefühl zulässt ins Wasser. Eine Welle von vorn, dann gleich von rechts und wieder von vorn- so etwas haben wir noch nicht erlebt. Außer uns ist durch noch ein weiteres Paar am Strand. Die meisten Besucher steigen am Parkplatz aus, schießen ein paar Fotos, laufen ein Stück den befestigten Weg entlang. Bei gutem Wetter pilgern auch einige Besucher zum Leuchtturm. Ein paar Meter weiter ist man dann fast allein.
Die Atmosphäre hier ist schon besonders, es zu beschreiben fällt schwer. Wir nehmen das Kap als einen Ort mit magischer Atmosphäre war, an dem der Pazifik und die Tasman Sea aufeinander stoßen. Das Meer ist wild und aufgewühlt. Das Ringen der Ozeane nehmen wir auch durch die aus mehreren Richtungen anrollenden Wellen wahr.
Zwei Stunden später zeigt ein Wetter mit Nebel vom Land aus herein. In kürzester Zeit ist die ganz Umgebung darin eingetaucht, leider Nieselregen und der Nebel haben das Bild schnell und vollständig geändert. Eine halbe Stunde später ist dann wieder alles vorbei. Als wir mit dem Womo abfahren, und uns einen langen Blick zurück gönnen, ist die Sonne wieder da, und der Blick frei.
Über eine lange, kurvige Straße fahren wir in Richtung Süden. Auf der Strecke bietet es sich an, über eine kleinen Umweg noch den Gumdigger Park zu besuchen. In diesem Freilichtpark kann man das Leben der Pioniere, die den Bernstein der Kauribäume nachjagten, heute noch ein Stück nachempfinden. Hier wurde bis in die 1930er Jahre in großen Stil nach Kauri Gum gegraben. Das Harz des Kauribaumes verklumpt und versteinert über die Jahrtausende und bekommt eine Bernstein-artige Konsistenz. Es gibt gelbe, rotbraune und schwarze Formen. Leider wird, als wir 16.00 Uhr ankommen, gerade geschlossen. Freundlicherweise bekommen wir noch einen Flyer in deutscher Sprache. Schade.
Also suchen wir nun eine Stellplatz für die Nacht, und Tanken müssen wir auch. In Kaitaia sehen wir an der Dump-Station ein Schild für einen Stellplatz für 10 Dollar. Der Abreiteplatz einer Pferdesportanlage ist über Nacht als Stellplatz nutzbar. Da er ein Stück von der Straße anliegt und viel Platz bietet, schlagen wir begeistert zu. An der Mobiloil- Tankstelle bekommen wir den Code für das Schloss und verbringen eine ruhige Nacht auf dem weitläufigen Platz mit nur zwei weiteren Womos.
Ahipara
Quad biking auf dem ninety mile beach
Auf der landschaftlich wunderschönen Fahrt in den Waipoua Forest gilt es, das Wasser zu überqueren. Hier geht eine kleine Fähre von Kohukohu nach Rawene -- ein "must do"!
Die Kosten sind mit 40 NZD/ Fahrzeug und 2 NZD für die Passagiere überschaubar. Der Spass ist es allemal wert!
Tane Mahuta - der Vater des Waldes
Kauri-Bäume
Tane Mahuta -
der Vater des Waldes
Donelli´s Crossing - eine alte Eisenbahn-Station.
1959 wurde die Eisenbahnaufgegeben. Im Bereich es alten Bahnhofs steht heute ein Cafe - kurios einsam in der Wildnis.
Traunsons Kauri
Traunson Kauri Park - das letzte Erbe der Kauri-Bäume
Der Trounson Kauri Park und das umliegende Ackerland wurden stark gefällt. Viele Menschen wollten, dass die landschaftlichen Überreste von Kauri erhalten bleiben. In den 1890er Jahren wurde ein 3,34 Hektar großer Kauri-Wald 36 Kilometer nördlich von Dargaville reserviert. Der Sägewerk-Besitzer James Trounson fügte weitere 22 Hektar hinzu. Der Trounson Kauri Park wurde 1922 eröffnet. Er wurde dann als "Festlandinsel" betrieben. Ein intensives Raubtierbekämpfungsprogramm stellt seine biologische Vielfalt wieder her. Die Hälfte der Bäume im Trounson Kauri Park ist mit der Kaur-Dieback-Krankheit von Kauri infiziert.
Flora und Fauna
Der Trounson Kauri Park ist bekannt für seine Kauri-Bäume, die im Park häufig vorkommen und zunehmen. Andere Bäume sind Rimu, Kowhai, Pigeonwood und Totara.
Einheimische Vögel wie Tui, Neuseeländische Taube, Morepork, Tomtit und Grauer Trällerer sind häufig, während seltenere Vögel wie Nordinsel-Kaka und Nordinsel-Kokako in geringer Anzahl fortbestehen. Brown Kiwi haben die höchste Dichte im Park, da Ratten, Bürstenschwanzopossum und Hähne durch Fallen entfernt wurden.
Te Whara Track
Treten Sie in die Fußstapfen der Māori-Vorfahren von Northland. Diese anspruchsvolle Strecke führt durch den Küstenwald, bevor sie ein spektakuläres 360-Grad-Panorama bietet. Es ist eine unserer besten Tageswanderungen - so steht es auf der DOC-Internetseite.
Auch dass der Track eine höhere Fitness voraussetzt. Glücklicherweise hatten wir schon einiges Training auf unserer Neuseeland-Reise. Das haben wir heute echt gebraucht.
Die SH1 ist im Bereich von Aukland Nord Maut-pflichtig.
Die Maut wird online per Kreditkarte bezahlt, kann aber bis zu 5 Tage später noch bezahlt werden. Danach wird ein Aufschlag fällig.
Abflug Neuseeland am 11.03. - wo ist die Zeit seit dem 01.01. geblieben? Wir geben unser Womo in Auckland zurück, zum Glück dauert es dieses Mal nicht lange. Obwohl es teilweise eine echte "Schrottkiste" war, fällt besonders mir als Fahrer der Abschied nicht leicht. Täglich bin ich zwischen 1-6 Stunden damit gefahren, es war zu Hause mit Bett, Küche, Dusche....für uns. Nach sieben Wochen haben wir uns auf den Rhythmus des Einkaufens, Fahrens, Erlebens, Stellplatzsuche, Dumpen ganz selbstverständlich eingestellt. Wir sind ein richtig gutes "Womoreiseteam" geworden. Anfangs hatten wir immer das Gefühl einander auf dem engen Raum bei Aktivitäten im Weg zu sein. Wir lernten uns elegant permanent vor oder hinter dem anderen vorbei zu schlängeln- am Ende viel es uns gar nicht mehr auf....
Unser Abflug ist für Neuseeland noch kein endgültiger Abschied, denn im April werden wir noch einmal für fünf Tage zurückkehren. Zwischen den Südseeinseln gibt es oft keine direkten Verbindungen. Also müssen wir bevor wir am 06.04. nach Roratonga fliegen, zurück nach Auckland.
Heute blicken wir mit etwas Wehmut zurück, und viel Neugier voraus.